Aus dem Schatten eines Baumes  in den Schatten des Islam

Taif ist eine fruchtbare, grüne Gegend um Mekka in Saudi-Arabien. Viele Obstgärten findet man dort und es herrscht ein angenehmes Klima.

Die Menschen des Stammes von Bani Sakeef entspannten sich im Schatten der Obstbäume in der Taif-Gegend. Von den Reisenden von Mekka, die an ihnen vorbei gingen, hörten sie Erzählungen über die Berufung des Propheten Muhammad (ص). Es ereignete sich nunmehr, dass sie von ihnen lernten, wie wahrhaftig, vertrauenswürdig und gütig der Prophet des Islam (ص) war. Sie erfuhren unter anderem auch, dass Hazrat Khadija, die Frau des Propheten (ص), und Imam Ali (ع), der Cousin des Propheten (ص) und sein Schwiegersohn, die ersten waren, die ihren Glauben verkündeten und den Islam annahmen.

Sie wurden auch darüber informiert, dass die Anhängerschaft des Propheten immer noch sehr klein war. Die Mehrheit der Menschen aus dem Stamm Quraisch nahmen da noch nicht den Islam an und waren gegen die Ausbreitung der Religion. Sie hatten Prophet Muhammad (ص) sogar hohe Summen an Bestechungsgeldern und ein hohes Amt angeboten, wenn er aufhören würde, gegen die Götzenanbetung zu predigen.

Eines Tages, als die Menschen sich im Schatten der Obstbäume ausruhten, empfingen sie die Nachricht, dass Abu Talib, sein Onkel, kam und dem Propheten sagte: „O mein Neffe! Die Führer der Quraisch sagen, dass, was immer du an Reichtum verlangst, sie bereit sind, dieses dir zu geben, vorausgesetzt du beendest das Lehren des Islam.
"

Die Quraisch versuchten es nochmals, indem sie Ataba aussandten, um den Propheten zu überreden, und boten ihm alles, das er erwünschte zu haben. Als Antwort verlas der Prophet diesen Vers aus dem Heiligen Qur'an:

[18:110]"Sprich: Ich bin nur ein Menschenwesen wie ihr, doch mir ist offenbart worden, dass euer Gott ein Einziger Gott ist. Möge denn derjenige, der auf die Begegnung mit seinem Herrn hofft, gute Werke tun und nicht einen anderen einbeziehen in den Dienst an seinem Herrn."

Ataba war sehr bewegt, als er dies hörte, und kehrte zur Quraisch zurück und sagte: „Von Muhammad (ص) habe ich Worte gehört, die weder wie ein Gedicht, noch Zauberei waren!" Er teilte der Quraisch mit, ihn alleine zu lassen, und fügte hinzu: „Muhammad ist unter euch aufgewachsen und war schon immer der vertrauenswürdigste mit einem guten Charakter. Nun, da er heraus kam mit einer Botschaft von einem Gott, ist es nicht fair, ihn der Zauberei oder des Lügens zu bezichtigen. Belästigt ihn nicht und lasst uns sehen, was dann passieren wird!
"

So fuhr der Prophet des Islam fort, die Botschaft des einen Gottes zu predigen, und versuchte die Menschen davon zu überzeugen, von der Götzenanbetung abzulassen. Auf der anderen Seite fuhr das Volk der Quraisch fort, ihn und die neuen Anhänger des Islam zu beeinträchtigen und zu unterdrücken.

Sie forderten auf, sie zu boykottieren und keinen Handel mit ihnen zu betreiben. Sie schrieben die folgenden Anordnungen auf die Haut eines Schafs nieder und hängten es an die Tür der Ka'ba in Mekka.

Kaufe nicht bei Muslimen ein und verkaufe ihnen nichts."

Begrüße die Muslime nicht und spreche nicht mit ihnen."

Verheirate deine Töchter mit keinem Muslim, noch nehme eine Tochter der Muslime in Heirat an. Du sollst keine Beziehung zu ihnen haben."

Damit fuhr das Volk der Quraisch damit fort, den Propheten und seine Anhänger zu unterdrücken und zu quälen. Sie bewarfen ihn mit Schmutz, wenn er auf den Straßen von Mekka lief.

Eines Tages verließ Prophet Muhammad (ص) heimlich Taif, um die Botschaft des Islam den Menschen dort zu verkünden. Doch die Führer dieses Ortes lachten den Propheten aus und spotteten seiner. Sie waren immer berauscht, weil sie Wein tranken, der aus Trauben hergestellt wurde. Der Prophet versuchte sie davon zu überzeugen, diese schlechte Gewohnheit zukünftig zu unterlassen, und sagte, dass das Weintrinken keinen Nutzen mit sich bringt, denn es macht den Menschen besinnungslos, es wirkt sich schlecht auf die Gesundheit aus und zieht den Menschen darüber hinaus weit weg von Allah.

An diesem Tag, als der Prophet den Menschen von Taif verkündete, was er verkünden wollte über den Islam, entschied er sich, nach Mekka zurückzukehren. Doch auf dem Weg bewarfen die Kinder ihn mit Steinen und lachten über ihn. Als er es geschafft hatte, sie loszuwerden, suchte er Zuflucht und ruhte sich im Schatten eines Weintraubenbaums aus. Er hob sein Gesicht zum Himmel und sagte:

O Allah! Ich beklage mich bei Dir über meine Unfähigkeit."

O Allah! Ich bete zu Dir, dass Du diese Menschen auf den richtigen Weg führst."

O Allah! Du bist der Allverzeihende und Barmherzige."

Zufällig waren Ataba und sein Bruder Shaiba im selben Garten. Als sie dieses Gebet des Propheten hörten, fühlten sie Mitleid.

Sie riefen ihren Diener Adas zu sich und gaben ihm eine Platte gefüllt mit süßen Trauben und befahlen ihm, sie dem Propheten zu bringen, sodass er wieder zu Kräften kommen kann von seiner Müdigkeit.

Adas nahm die Platte mit Trauben und präsentierte sie dem Propheten. Bevor er mit dem Essen der Trauben begann, sagte der Prophet „Bismillah" (Im Namen Allah's).

Adas war ein irakischer Araber. Als er dies hörte, wunderte er sich und fragte, was diese Worte zu bedeuten hatten. „Ich habe sie noch nie zuvor gehört!"

Prophet Muhammad (ص) fragte: „Woher kommst du?
"

Adas erwiderte: „Ich komme aus Naynawa" (Einer Region im Irak, heute bekannt als Kerbala.)

Der Prophet fragte: „Hast du von Prophet Yunus gehört?
"

Adas sagte: „Ja! Yunus war ein Prophet. Doch warum hast du diesen Namen nun erwähnt?
"

Der Prophet antwortete: „Ich bin genau wie Yunus ein Prophet und ich kam von dem einen Gott für die Führung der Menschheit.
"

Adas hatte bereits vorher von der Wahrhaftigkeit und Vertrauenswürdigkeit des Propheten Muhammad (ص) gehört. Nun fesselte der Prophet ihn seiner Güte und seinem guten Charakter. Mit tränenden Augen sagte er: „O Muhammad! Ich glaube an dein Prophetentum, denn niemand wäre bereit, so eine Folter und solche Probleme zu ertragen, es sei denn, er wäre auf dem richtigen Weg, und kam, um die anderen auf diesen Weg zu führen!
"

Auf diese Weise nahm Adas, ein heidnischer ungläubiger Araber, unter dem Schatten eines Traubenbaumes die Religion des Islam an und trat der Islamischen Bruderschaft bei.

So verbreitete sich der Islam allmählich, nicht mit Zwang oder mit dem Schwert, sondern durch den edlen Charakter und die Güte des edlen Propheten Muhammad (ص).

übersetzt von: Mariam A.