Prophet Ibrahim (s) und der Götzendienst

In alten Zeiten meißelten sich die Menschen Steine und machten daraus Götzen zum Anbeten. Diese Statuen wurden als Götter angesehen, daher verneigten sich die Menschen vor ihnen und beteten sie an. Namrud, der König von Babylonien, wurde einst von seinen Astrologen informiert, dass jemand geboren wird, der sein Königreich zerstören wird. Er würde den Menschen eine andere religiöse Lehre geben: Die Lehre niemanden anzubeten außer den Einen Gott.

Als Namrud das hörte, gab er den Befehl, dass keine Frau ein Kind empfangen soll und somit kein Kind in seinem Königreich geboren wird. Wenn ein Kind geboren wird, sollte es sofort getötet werden. Die Mutter des Propheten Ibrahim (Abraham) wurde schwanger. Aber durch Allahs Willen war kein Anzeichen der Schwangerschaft zu sehen. Als die Zeit der Geburt des Kindes näher rückte, ging sie aus der Stadt und versteckte sich in einer Höhle. Dort wurde Prophet Ibrahim geboren. Dann bedeckte sie das Kind mit einem Tuch, versperrte den Eingang der Höhle mit Steinen und kehrte ohne Kind nach Hause zurück. Sie erzählte niemandem was passiert war.

Das Kind war allein in der Höhle und hatte keinen, der sich um ihn kümmerte. Er saugte die Milch, die aus seinem Finger floss – durch die Gnade des Allmächtigen Gottes. Das Kind wuchs unter Allahs Schutz heran. Von Zeit zu Zeit kam seine Mutter zur Höhle um nach ihm zu sehen. So verlief es dreizehn Jahre lang. Bei einer Gelegenheit, als die Mutter wieder nach ihrem Sohn sah, bat er sie flehentlich aus der Höhle gelassen zu werden. Die Mutter warnte ihn, dass er vom König getötet werden würde, wenn man von ihm erfahren würde. Doch das Kind bestand darauf aus der Höhle gelassen zu werden, da 13 Jahre eine lange Zeit sind.

So kam Prophet Ibrahim zum ersten Mal aus der Höhle. Es war spät am Abend, als die Sonne unterging. Als die Nacht dunkel wurde, sah er einen Stern und sagte: „Das ist mein Herr?". Aber als er verschwand, sagte er: „Ich liebe nicht, die verschwinden".

Dann sah er den Mond aufgehen und sagte: „Das ist mein Herr?". Aber als er verschwand, sagte er: „Wenn mein Herr mich nicht rechtleitet, werde ich gewiss zu den Abgeirrten Leuten gehören.
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Dann sah er die Sonne aufgehen und sagte: „Das ist mein Herr? Das ist ja größer!" Doch als auch sie verschwand, sagte er: „Oh mein Volk! Ich bin unschuldig an dem, was ihr Allah beigesellt. Wahrlich ich wende mich Dem zu, Der die Himmel und die Erde erschaffen hat. Ich bin nicht einer der an etwas anderes glaubt und es anbetet, als Allah – dem Einen Gott.
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Die Menschen zu dieser Zeit waren nicht nur Götzenanbeter, sondern beteten auch die Sterne, die Sonne, den Mond etc. an. Die ganze Zeit machte er sie auf ihre Fehler in der Wahl ihrer „Götter" aufmerksam. Er zeigte seinem Volk, dass das, was sie einen „Gott" nannten, es nicht verdient „Gott" genannt und angebetet zu werden, wenn es doch manchmal verschwindet. So begann Prophet Ibrahim den Glauben an Einen Gott zu predigen und sein Volk zu überreden nichts anders als Allah zu dienen, dem einen und einzigen Gott.

Als die Zeit für das alljährliche Fest in der Stadt kam, verließ Namrud, der König, dem Brauch entsprechend mit all seinen Leuten die Stadt, um den Tag zu feiern. Prophet Ibrahim begleitete sie nicht und blieb zurück. Er ging zu dem Tempel, in dem alle Götzen aufbewahrt wurden und zerstörte nacheinander alle von ihnen. Nur den größten Götzen lies er unberührt, aber er legte seine Axt auf die Schulter von diesem Götzen.

Als der König und sein Volk zurückkehrten, waren sie sehr zornig darüber ihre Götzen zerstört vorzufinden. Namrud sagte, dass er die Person töten wird, die diesen Schaden angerichtet hat. Die Leute erzählten ihm, dass es ein junger Mann namens Ibrahim gewesen sein muss, der immer gegen den Götzendienst predigte. Er muss sie zerstört haben.

Als Prophet Ibrahim gefragt wurde, ob er es war, der die Götzen zerstörte, antwortete er: „Wieso fragt ihr nicht euren großen Götzen, der dort unberührt steht. Vielleicht hat er es getan. Wenn eure Götter sprechen können, fragt sie, wer sie zerstört hat." Somit äußerte Prophet Ibrahim keine Lüge, indem er leugnen würde, was er getan hat. Er wollte lediglich die Leute dazu bringen zu erst ihre Götzen zu befragen, wer es gewesen war.

Namrud wurde sehr zornig und fragte das Volk nach seiner Meinung. Jeder schlug vor Prophet Ibrahim zu bestrafen, indem er lebendig in einem großen Feuer verbrannt werden soll.

Also wurde Prophet Ibrahim gefangen genommen, während Namrud befahl, dass alles verfügbare Feuerholz im Wald zusammengesammelt und an einem offenen Platz aufgehäuft werden soll. Nachdem das erledigt wurde, wurde das Feuer angezündet. Das Feuer brannte heftig und weit, mehrere Tage lang. Es verursachte eine solche Hitze, dass kein Vogel es wagte in die Nähe zu fliegen. An dem vereinbarten Tag, an dem Prophet Ibrahim in das Feuer geworfen und verbrannt werden sollte, kam Namrud mit seiner großen Armee und seinen Anhängern zu diesem Platz, um das zu beobachten. Als er das riesige Feuer mit seinem unglaublichen Ausmaß sah, fragte er sich, wie es möglich sein soll Prophet Ibrahim in das Feuer zu tun. Plötzlich kam Satan, der Teufel, und schlug vor eine Art Kran zu bauen, mit dem man Prophet Ibrahim in das Feuer schleudern kann. Dann wäre es nicht nötig eine menschliche Hand den risikoreichen Job machen zu lassen, Prophet Ibrahim dem lodernden Feuer auszuliefern.

Der Kran wurde konstruiert und Prophet Ibrahim wurde damit hochgehoben, um ihn in das Feuer fallen zu lassen. Als die Engel diese tragischen Geschehnisse sahen, wurden sie und alle Geschöpfe im Himmel sehr bestürzt. Nachdem einer nach dem anderen von Allah dem Allmächtigen die Erlaubnis bekam, kamen sie zu Prophet Ibrahim um anzufragen, ob sie ihm irgendwie helfen könnten. Der Prophet sagte, dass er von keinem von ihnen Hilfe oder Schutz sucht. Der Einzige, von dem er Hilfe erwartet (Allah der Allmächtige) wusste sehr wohl über die gefährliche Situation bescheid, in der sich sein Prophet befand und er wird ihm helfen, wenn es nötig ist.

In dem Moment kam der Engel Gabriel (Jibril) zum Propheten und gab ihm einen Ring, in welchem eingraviert stand:

Es gibt keinen Gott außer Allah"

Muhammad ist der Gesandte Allahs"

Ich verlasse mich und vertraue auf Allah"

Ich unterwerfe meine Angelegenheit dem Willen Allahs"

Prophet Ibrahim steckte den heiligen Ring auf seinen Finger und die Gnade und Segnung Allahs begann an ihm deutlich zu werden. Daraufhin kam der Befehl von Allah „
Oh Feuer! Sei kühl und harmlos für Ibrahim"

So verlor das lodernde Feuer auf der Stelle seine Hitze und kein Schaden traf den Propheten.

Es wird überliefert, dass die Engel im Himmel und die Vögel in der Luft im Protest weinten, als Prophet Ibrahim ins Feuer geworfen wurde. Einer von ihnen, ein kleiner, schwacher Vogel, entschied sich zusammen mit dem Propheten zu verbrennen. Als er auf das Feuer zu flog, wurde der Engel Gabriel von Allah gesandt um ihn nach dem Grund zu fragen, warum er vor hatte sich umzubringen! Der Engel hielt den Vogel am Boden an und bat ihn sein seltsames Vorhaben – sich selbst gemeinsam mit Prophet Ibrahim zu verbrennen – zu erklären.

Der Vogel sprach: „Weißt du nicht, dass der Freund Gottes verbrennt werden soll? Da es nicht in meiner Macht liegt ihn zu retten, will ich ihm meine Trauer und Sympathie zeigen, indem ich ihn ins Feuer begleite!
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Der Engel übertrug den Vorfall an Allah. Daraufhin kam der Befehl von Allah dem Vogel mitzuteilen, dass er belohnt wird für seine aufrichtigen Gefühle für den Propheten. Er wurde gefragt, welchen Wunsch er erfüllt haben möchte. Der Vogel antwortete: „Ich wünsche mir nicht etwas von dieser Welt zu bekommen. Alles was ich möchte ist Allah fortwährend im Gebet zu gedenken. Es gibt tausend und einen Namen von Allah. Ich kenne kaum hundert Namen. Ich möchte die verbliebenen Namen Allahs gelehrt werden. Allah, der Allmächtige, erfüllte ihm den Wunsch. Wie er so von Baum zu Baum flog, sang er die Namen Allahs und gedachte Ihm so Tag und Nacht.

Die Freunde Allahs zu respektieren und ihnen gegenüber Sympathie zu empfinden, Allahs andauernd im Gebet zu gedenken ist besser als die Erfüllung weltlicher Wünsche. Das hat uns der kleine, schwache Vogel gezeigt. Dies sind tugendhafte Taten, die eines Tages unzweifelhaft großen Lohn von Allah verdienen werden.

übersetzt von: Anonym